Besichtigung des VBS (Verteidigung – Bevölkerungsschutz – Sport), Freitag 19. September 2014

Mit grossem Interesse sind 15 Lionsmitglieder unseres Clubs der Einladung von Kristina Hubacher und Herbert Amrein, beide Angestellte des VBS, gefolgt, Militäreinrichtungen in Thun, Spiez und Faulensee zu besichtigen.

Mit dem Elektronischen Taktiksimulator für Mechanisierte Verbände (ELTAM) in Thun verfügt die Schweizer Armee über ein modernes Ausbildungsmittel zur Schulung der Kommandanten und Stäbe im Gefecht der verbundenen Waffen. Auch wir durften auf dem ELTAMunsere Fähigkeiten und Möglichkeiten mit einer improvisierten mechanisierten Verschiebung ausprobieren. Selbst ausländische Armeen (z. B. Österreich, Belgien und Norwegen) trainieren  in der Panzerhochburg Thun. Im Gegenzug dürfen die Schweizer Panzertruppen in Rothenburg ob der Tauber, Deutschland, im Gelände ihr auf den Simulatoren erlerntes Können im Massstab 1:1 festigen und „Ernstfallerfahrungen“ sammeln.

Als Zweites bekommen wir einen Einblick in das LABOR SPIEZ, das Schweizer Institut für ABC-Schutz. Als ziviles Sicherheitslabor im Bevölkerungsschutz mit ca. 100 Angestellten zählt es heute in wesentlichen Bereichen des ABC-Schutzes zu den weltweit führenden Institutionen. Zum grössten Fachbereich zählt die biologische Abteilung. Ein spezielles Krisenmanagement ist für schwere chemische und biologische Unfälle jederzeit zur Intervention bereit. Eine Speziallabortruppe ist innert 2 Std. am Unfallort, um Umweltproben wie Schwermetall und Krankheitsüberträger wie Grippeviren, Ebolaviren (einziges Labor in der Schweiz) zu entnehmen und dann zu analysieren. Das VBS ist auch hier an internationalen Einsätzen tätig.

Mit 3  Autos fuhren wir Richtung Faulensee,  wo wir die ehemaligen Geschützstellungen des Artilleriewerkes , heute eine Stiftung, erforschen konnten. Der als Holzhaus getarnte Einstieg war eine richtige Kletterpartie (mit Sporteinlage), und schon waren wir in einem Labyrinth von Stollen, Geschützstellungen, Feuerleitstelle, Munitionslager, Schlafräume, Küche, Essräume, Kommandoposten und Schlafzimmer des Kommandanten. Im Feuerleitstellenraum wurde deutlich, wie ohne Computer damals auf den Schiesselementenrechner (SER) die Geschützeinstellungen und Flugbahnen berechnet wurden. Eine wichtige Grundlage dazu waren die langen papierenen Flugbahnkarten der jeweiligen Geschosse. Beeindruckend war, wie aus einem getarnten Chalet ein Artilleriekanonenrohr hervorschaute und innert weniger Minuten einsatzbereit gewesen wäre.

Den Kopf voller topmodernen, aber auch nostalgischen militärischen Eindrücke sind wir in Aeschiried im Restaurant „Chemihütte“ gelandet. Der schöne Ausblick auf das Lichtermeer rund um den Thunersee könnte sicher ähnlich gewesen sein, wie damals ein Schiesskommandant sein Einsatzgebiet mit dem Feldstecher beobachtet hat. Kulinarisch war der Ausklang sicher viel besser als das zähe Suppenfleisch aus der Gamelle!

Euch Kristina und Herbert danken wir ganz herzlich für die ausgezeichnete Organisation. In kurzer Zeit habt ihr unser Gedächtnis mit vielen Eindrücken gespeist. Wir sind noch jetzt am Verarbeiten. Dieser Nachmittag wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Iris Vogt, LC Bern-City